Bei meinen Foto-Safaris in der Oberpfalz komme ich ständig an verlassenen Mühlen vorbei oder an Ortschaften, die den Namensbestandteil Mühle tragen, aber im Ort keine Mühle mehr zu finden ist. Soweit ich weiss, wurde die kleinen Kunstmühlen in den Jahren 1950 bis 1960 gegen eine Prämie - wir kennen das von Agrarsektor - stillgelegt. Das betrifft m.E. aber wirklich nur den Betrieb für Öl- und Kornmühlen. Vielleicht bin ich naiv, aber das wäre doch eine Chance für die Betreiber kleiner Wasserkraftwerke. Dezentrale Energieversorgung in kleinen Einheiten - das sollte doch das Ziel sein. Und gegen kleine Laufkraftwerke kann nicht einmal der härteste Landschaftsschützer etwas einwenden.

Wenn sich das nicht gut zusammenfügt: Im Verlag der Mittelbayerischen Zeitung (Regensburg) erscheint demnächst ein Buch des Theologen Christian Feldmann über die Resl von Konnersreuth, die TZ aus München spendiert dazu den Aufmacher und eine Miniserie, während Glorias Busenfreund Bischof Ludwig Müller die Seeligsprechung der - gelinde gesagt - umstrittenen Persönlichkeit anstrebt.

Eine Seelige aus seiner Diözese käme den Hirten tiefgläubiger Katholiken aus Ostbayern gerade recht zur Imagepolitur - zu oft war er seit seiner Amtseinführung in den Negativschlagzeilen. Das ist nicht gut für die Karriere, da sieht er gekonnt über die Tatsache hinweg, dass sich alle seine Amtsvorgänger von Resl distanziert haben.

Doch zurück zu den Enthüllungen, die der TZ neben dem Aufmacher auch eine ganze Seite wert waren: Man erfährt nicht einmal das, was in Wikipedia über die Resl zu lesen steht. Am morgigen Montag folgt Teil 2: "Hitlers Angst vor der Resl". Was da wohl wieder für ein Mythos kontruiert werden wird?

Das Motiv erinnert mich gerade sehr an die biblische Herbergssuche. (Und bevor sich jemand wundert: Bei Schnee ist mein Kater Garfield unausstehlich. Es ist also weder senile Bettflucht, die mich aus dem Bett treibt, noch sind es vorweihnachtliche Lieferschwierigkeiten bei irgend welchen bunten Pillen.)