Wer von Amberg aus die Vils entlang fährt, begibt sic auf eine Reise ins Herz der mittelalterlichen Eisenindustrie. "Amberger Eisen" war ein Qualitätsbegriff. Die Ortschaften tragen oft ein "Hammer" oder "Mühle", ein Hinweis auf Eisenverarbeitung bzw. die Nutzung der Wasserkraft.

Das kleine Örtchen Schmidmühlen kann gleich drei Schlösser aufweisen. Im Bild 1 das Obere Schloss, das einst Hammerherren gehörte. Auf Bild 2 erinnert ein Wasserrad an die einstige Bedeutung des nassen Elements. Im Dorf selber gewinnen drei Räder inzwischen Strom.

Das Zieglerschloss ist das jüngste der drei Schlösser. 1886 ist es abgebrand und wurde anschließend nur in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Ursprünglich ließ es sich ein Schnupftabackdosenfabrikant 1757 hier errichten.

Bei meinen Foto-Safaris in der Oberpfalz komme ich ständig an verlassenen Mühlen vorbei oder an Ortschaften, die den Namensbestandteil Mühle tragen, aber im Ort keine Mühle mehr zu finden ist. Soweit ich weiss, wurde die kleinen Kunstmühlen in den Jahren 1950 bis 1960 gegen eine Prämie - wir kennen das von Agrarsektor - stillgelegt. Das betrifft m.E. aber wirklich nur den Betrieb für Öl- und Kornmühlen. Vielleicht bin ich naiv, aber das wäre doch eine Chance für die Betreiber kleiner Wasserkraftwerke. Dezentrale Energieversorgung in kleinen Einheiten - das sollte doch das Ziel sein. Und gegen kleine Laufkraftwerke kann nicht einmal der härteste Landschaftsschützer etwas einwenden.