Meine Freunde jenseits des Brenners mögen mir es verzeihen, aber so viele Schweine könnte man in Südtirol gar nicht unterbringen, was da an Südtiroler Speck produziert wird. Jetzt weiss ich nicht einmal, ob die Schweine überhaupt vor Ort geschlachtet, schon sauber in Hälften geliefert oder gar geräuchert ankommen. Die EU-Richtlinie zu regionalen Produkten ist dehnbar wie Kaugummi aus dem Automaten. Auf jeden Fall wird Südtiroler Speck in rohen Massen produziert.

Selbstbewusst ist, wenn man sich für dieses ein Produkt auch noch die Markenrechte sichert.

Da haben die Oberpfälzer noch kräftig Nachholbedarf an Selbstbewusstsein. Ich mag gar nicht die Diskussion anzetteln, ob nun oberpfälzer - Wacholderholz - Greicherts besser schmeckt als der deutlich fettere Speck, mir geht es um die Vermarktung der Region. Wenn schon früher abwertend von der Erdäpfelpfalz gesprochen wurde, warum nicht den Spieß umdrehen? Erdäpfel (Solanum tuberosum, vulgo Kartoffel) sind ein sehr erdiges Produkt und würde sich doch wunderbar eignen ...

[Duschen und zum Zug - Gedanke wird weiter geführt]

... für regionales Marketing. Dazu eignet sich der Erdapfel mindestens genau so gut wie die C02 produzierenden "Ich will Kühe" im Allgäu.

[Inzwischen im Zug nach Köln bin ich mir ziemlich sich, dass man den meisten Großstädtern den Erdapfel als ganz exotische Frucht verkaufen könnte.]